So bediene ich meine Luxusuhr richtig 🤔🕚

Uhrmacher-Kunst mit Herzschlag

So bediene ich meine Luxusuhr richtig 🤔🕚

Bedienung_Thumbnail

Du besitzt eine Luxusuhr, diese ist eventuell mechanisch und Du bist Dir nicht sicher wie Du diese richtig zu pflegen und bedienen hast? Ich zeige Dir heute worauf es zu achten gilt, damit Du Deine Uhr ein Leben lang mit Freude tragen kannst.

Der Antrieb für Deine Uhr

Für all diejenigen, die eine Quarzuhr haben, sprich eine Uhr, die durch die Energie einer Batterie angetrieben wird, ist dieser Punkt nicht relevant. Hast Du aber ein mechanisches Uhrwerk in Deiner Uhr, welches durch die Kraft einer Feder angetrieben wird, dann gilt es ein paar Dinge zu beachten.

Zuerst müssen wir uns bewusst werden, was geschehen muss, damit unser Uhrwerk mit Energie aus der Feder im Federhaus versorgt werden kann. Es mag simpel klingen, die Feder muss unter Spannung gesetzt werden, also aufgezogen werden. In diesem Zustand ist Spannung aufgebaut, die sich lösen möchte, was durch ein laufendes Uhrwerk ermöglicht wird.

Um diese Feder nun aufzuziehen gibt es unterschiedliche Arten. Die klassischen Handaufzugsuhren, wie der Name schon sagt, müssen immer von Hand aufgezogen werden. Möglich ist dies, durch die Krone, ein Art Stellschraube, die meist auf 3 Uhr an unserem Gehäuse angebracht ist. Dreht man diese, bei den meisten Uhren im Uhrzeigersinn, also nach rechts, können wir dank einer Übersetzung, die Feder im Inneren der Uhr aufziehen. Das schöne dabei ist, die Uhr muss nicht geöffnet werden und das Uhrwerk ist geschützt.

Die Nachfolger der Handaufzugsuhren, welche eine einfachere Bedienung im Alltag versprechen, sind die Automatikuhren. Diese Art von Uhrwerk kann beim Anlegen der Uhr ebenfalls vorab per Hand über die Krone aufgezogen werden. Was allerdings diese Uhrwerke so besonders macht, ist die verbaute Automatik.

Diese Gruppe aus Komponenten, die auf oder in das Uhrwerk integriert werden kann, ermöglicht, einen Mechanismus, welcher unsere Uhr automatisch aufzieht. Möglich ist dies, durch eine Schwungmasse, auch Rotor genannt, der sich beim Tragen der Uhr bewegt. Diese Schwungmasse dreht sich immer der Erdanziehungskraft nach. Drehen wir also beim Bewegen die Uhr dreht sich auch die Schwungmasse und überträgt diese Bewegung. Mittels einer Übersetzung wird so das Federhaus bei Bewegung aufgezogen.

Aufbau Automatik eines ETA 2824

Trägst Du nun Deine Uhr also regelmässig und hast in Deinem Tagesablauf genug Bewegung, musst Du prinzipiell Deine Uhr nie wieder von Hand aufziehen. Eine gelungene Lösung, die es im Alltag erübrigt täglich daran denken zu müssen, die Uhr aufzuziehen.

Ist Deine Uhr wasserdicht, dann ist die Krone oft verschraubt. Löse also erst die Krone gegen den Uhrzeigersinn, bis diese etwas herausspringt, dann bist Du in der Aufzugsstellung.

Richtige Bedienung einer Handaufzugsuhr

Wie erwähnt, gibt es 2 unterschiedliche Aufzugsmechanismen für unsere mechanischen Uhren. Doch wie bediene ich diese im Alltag richtig um möglichst wenig Verschleiss zu verursachen?

Hast Du eine Uhr ohne Automatik bist Du gezwungen, spätestens nach Ablauf der Gangreserve, die Uhr erneut über die Krone aufzuziehen. Die Gangreserve ist die Zeit (i.d.R. in Stunden), für welche die Kraft der Feder in einer Uhr ausreicht um die Uhr ausreichend mit Energie zu versorgen und somit am Laufen zu halten.

💡Oft haben Handaufzugsuhren eine höhere Gangreserve um nicht täglich die Uhr aufziehen zu müssen.

Um bei diesem Ritual des Aufziehens die Uhr nicht übermässig zu strapazieren, empfehle ich mit etwas Gefühl vorzugehen und keine Gewalt anzuwenden. Jedes Mal, wenn wir unsere Uhr über die Krone aufziehen, entsteht etwas Verschleiss an unserem Uhrwerk und dieser kann durch eine sanfte Bedienung etwas gemindert werden. 

Ausserdem ist bei Handaufzugsuhren nach einer gewissen Anzahl Umdrehungen, dann wenn die Uhr voll aufgezogen ist, eine Blockade zu bemerken. Die Krone kann dann nicht weiter gedreht werden, ausser man ist sehr unsensibel und dreht die Krone mit Gewalt weiter. Passiert das, ist im Normalfall ein Uhrmacher aufzusuchen, der dies wieder reparieren kann und im schlimmsten Fall Komponenten des Aufzugs ersetzen muss.

Werke_Vergleich
Vergleich Automatik / Handaufzug

Richtige Bedienung einer Automatikuhr

Besitzt Du nun eine Automatikuhr, zu welchen die meisten mechanischen Uhren heute zählen, solltest Du Dir nachfolgender Dinge bewusst sein. Doch vorab, wie stellst Du fest, ob Du eine Automatikuhr hast? Das kannst Du recht einfach erkennen. Steht es nicht auf dem Zifferblatt, dann bewegst Du einfach mal Deine Uhr. Kannst Du dann ein Geräusch hören, welches durch den sich drehenden Rotor entsteht, hältst Du eine Automatikuhr in Deinen Händen.

Kannst Du nichts hören und auch beispielsweise durch den Glasboden keine Schwungmasse (ein grosses Element) erkennen, welches sich beim Drehen der Uhr, immer nach unten der Schwerkraft folgend dreht, ist es keine Automatikuhr. 

Hast Du nun aber eine Automatikuhr, dann musst Du beim Anlegen der Uhr, das Uhrwerk vorab auch mittels der Krone aufziehen. Nur dann kann Deine Uhr genau laufen und ist mit ausreichend Energie von der Feder kommend versorgt. Machst Du dies nicht und ziehst die Uhr einfach an, beginnt diese auch zu laufen, weil die Automatik die Feder schon etwas aufgezogen hat. 

Du musst allerdings beachten, das die Ganggenauigkeit, soll heissen die Abweichung der Uhrzeit am Tag, so deutlich höher ist, da die Uhr nicht ausreichend Energie für einen stabilen Gang hat. Ist Deine Uhr einmal voll aufgezogen und Du bewegst dich ausreichend, dann ist kein weiteres Aufziehen über die Krone notwendig um Deine Uhr genau laufen zu lassen. 

Auch hier gilt, Vorsicht beim Aufziehen der Uhr, denn auch hier findet jedesmal ein klein wenig Abrieb statt, der durch eine sanfte Bedienung verringert werden kann. Es gibt allerdings kein Ende beim Aufziehen an der Krone, da dies im Federhaus so gelösst ist, dass die Automatik bei Vollaufzug keine Beschädigung hervorrufen kann.

Automatikuhren sind oft nach 40-50 Umdrehungen an der Krone ausreichend aufgezogen um einen stabilen Gang zu garantieren. Trägst Du dann die Uhr mit ausreichend Bewegung erledigt die Automatik den Rest bis zum Vollaufzug.

Sei Dir also bewusst was Du für eine Uhr am Handgelenk trägst und lasse stets ein wenig Sorgfalt walten bei diesen schönen Zeitmessern, die mit viel Liebe und Uhrmacherkunst hergestellt werden.

Gezeitenpanther
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3 Responses

  1. […] zählt zum größten Marktplatz in diesem Segment. Wer hauptsächlich auf der Suche nach einer Luxusuhr ist, kommt an diesem Marktplatz einfach nicht vorbei. Es gibt fast keine Luxusuhr, die auf dieser […]

  2. […] wie Rolex setzt man hier auch auf eine längere Aufzugsfeder im Inneren des Federhauses. Doch das ist nicht genug. Um das Uhrwerk langsamer laufen zu lassen und […]

  3. […] unterscheiden sich Uhrwerke mit und ohne automatischen Aufzug speziell? Ursprünglich waren alle Armbanduhren mit einem […]

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