Messen für Uhren und Luxus 🤓⌚️
In jedem Frühjahr werden alle Uhrenbegeisterten ganz aufgeregt und erwarten mit Spannung die Neuvorstellungen der bekannten Luxusuhrenmarken. Um dies in angemessenem Rahmen zu zelebrieren, den Marken einen Präsentationsraum zu schaffen und Fans aus aller Welt zu vereinen, gibt es etwas Besonderes. Wer trifft sich dort und wo sollte man mal zu Besuch gewesen sein?
Warum gibt es Uhrenmessen?
Man fragt sich vielleicht, warum es eine Uhrenmesse braucht. Im Zeitalter der Digitalisierung sollte doch ein digitaler Auftritt auf der Webseite der Uhrenmarke ausreichend sein. Doch ausreichend wofür? Zum Verkauf, zur Darlegung der Funktion und zur Begeisterung etwa?
Genau hier scheint es, den haptischen Kontakt zu den Zeitmessern als auch das soziale Zusammentreffen mit Fans aus aller Welt doch zu brauchen. Denn taucht man auf einer der bekannten Uhrenmessen auf, so betritt man ein Feld von Gleichgesinnten, die Freude und Begeisterung miteinander für diese Kunst der Haute Horlogerie (hohe Uhrmacherkunst) teilen.
Die Aussteller, also die Uhrenmarken, wissen dies genau und sind daher auch sehr bestrebt, den Kunden diesen Rahmen gewähren zu können. Mit überwältigenden Ständen, für welche Millionenbeträge nötig sind, werden Welten geschaffen, die einen tief eintauchen lassen in das jährliche Konzept der Marke.
Jede Uhrenmarke wirbt so mit Eifer für mehr Ansehen und neue Kunden, die sich so mit der Marke identifizieren möchten und schließlich zum Käufer einer oder mehrerer Modelle werden. Sei es direkt vor Ort oder später in einer der vielen Boutiquen verteilt auf dem Globus.
Der Rahmen einer Messe und die somit kurzfristige Gestaltung einer Themenwelt, oft abgestimmt auf eine Neuvorstellung, lassen so tausende Uhrenbegeisterte an einen Ort kommen, der für Kunde und Marke einen Erfolg versprechen soll.
Wer besucht diese Messen?
Doch wer konkret besucht nun diese Uhrenmessen? Sind es rein Uhrenbegeisterte aus aller Welt, die sich etwa bis 2018 in die Schweiz zur wohl bekanntesten Messe der Baselworld begeben haben? NEIN. Ebenso wichtig sind diese Messen für Händler und Firmeninterne, um zu netzwerken und Neuheiten erleben zu können.
Mir war es während meiner Zeit bei 2 großen Uhrenkonzernen ermöglicht worden, sowohl die Baselworld in der Stadt Basel als auch die SIHH und später Watches & Wonders in Genf zu besuchen. Doch dies nicht nur als Uhrenfan, sondern auch als Mitarbeiter um Neuheiten und Konkurrenz erleben zu können.
Es ist also wirklich ein Zusammentreffen verschiedenster Interessen, doch stets mit dem Ziel, möglichst viel und vor allem Neues erleben zu können. Dies lassen sich auch Stars wie etwa Ronaldinho als Markenbotschafter nicht entgehen und nehmen gerne Reisen hierfür in Kauf. Um dennoch Privatbesucher, Presse und Fachbesucher etwas zu trennen, werden die Messen nicht allen Besuchertypen an den selben Tagen zugänglich gemacht.
Welche Messe sollte man mal besucht haben?
Die wohl bekannteste aller Uhrenmessen, vor allem wenn wir von Luxusuhren sprechen, ist die 2019 zuletzt stattgefundene Baselworld in der schweizer Stadt Basel. Diese Messe hatte unter dem Namen „Mustermesse Basel“ (MUBA) 1917 ihren Ursprung, wurde seit dem Ausbruch von Corona jedoch ausgesetzt und findet so wohl nicht mehr statt. In ihren Spitzenjahren um 2015 beherbergte die Baselworld 1.500 Aussteller aus 40 Nationen auf 140.000 Quadratmetern und begrüßte über 150.000 Besucher.
Sie ist mit Abstand eine Legende und definitiv allen, denen es möglich war, einmal dort gewesen zu sein, eine bleibende Erinnerung. Doch zurück in die Gegenwart. Wo trifft man sich heute? Die neue Adresse für Uhrenfans ist ebenfalls in der Schweiz. In der französisch sprachigen Stadt Genf, vor der spektakulären Kulisse des Mont Blanc am Genfer See, findet die Watches & Wonders statt.
Die Messe findet aktuell vom 27.03.- 02.04.2023 statt und hat ihren Ursprung in der ehemaligen SIHH (Salon International de la Haute Horlogerie). Wo einst überwiegend Marken der Richemontgruppe und wenige mehr ausstellten, sind 2023 viele Marken wie Rolex, Patek Philippe oder gar Hermes vertreten. Wer bereit ist, 70 CHF Eintritt zu bezahlen, kann sich am 01. und 02.04. von 48 Uhrenmarken und Manufakturen verzaubern lassen.
Weitere durchaus bekannte Messen, welche ich selbst jedoch noch nicht besucht habe sind:
Die MIDORA ist die größte Herbstmesse für Uhren und Schmuck in Deutschland. Sie bildet den Auftakt für das wichtige Weihnachtsgeschäft und findet vom 02.- 04.09.2023 in Leipzig statt.
Die Hong Kong Watch & Clock Fair ist eine seit 1982 jährlich in Hongkong stattfindende Handelsmesse und findet vom 05.- 09.09.2023 in Hongkong statt.
Die Messe Watchtime Düsseldorf ist eine Uhrenmesse für die feinsten Uhren der Welt und findet vom 27.- 29.10.2023 in Düsseldorf statt.
Eine noch recht junge Veranstaltungswoche in der Welt der Uhren ist die Dubai Watch Week, die 2015 von Ahmed Seddiqi & Sons organisiert wurde. Sie findet vom 16.- 20.11.2023 in Dubai statt.
Die Masters of LXRY ist ein Luxus-Event, bei dem die europäische und internationale Luxusindustrie zusammen kommt. Sie findet vom 07.- 11.12.2023 in Amsterdam statt.
Die Messe Inhorgenta München ist eine internationale Fachmesse für Schmuck, Uhren, Edelsteine, Design und Technologie und findet vom 16.- 19.02.2024 in München statt.
Wer sich also gerne einmal selbst verzaubern lassen möchte und nicht nur vor dem Bildschirm die Neuheiten erleben möchte, sollte definitiv eine Messe besuchen.
Die Inhalte sollen dir die Möglichkeit geben, dich über vorangegangene Themen weiterzubilden, getreu nach dem Motto wer viel weiss muss weniger eigene Fehler machen.
Dank meiner Ausbildung zum Uhrmacher vor nun schon über 10 Jahren und der Arbeit im Luxusuhrenbereich habe ich nicht zuletzt durch den Umzug in die Schweiz, einiges zu berichten. Scheue dich nicht mich zu kontaktieren und mir deine Fragen bezüglich Uhren und Investments zu stellen.
Hier erfährst du mehr über mich.
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