3 Dinge die du über Uhren wissen musst. 😲⌚

Uhrmacher-Kunst mit Herzschlag

3 Dinge die du über Uhren wissen musst. 😲⌚

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Du willst sicher sein im Umgang mit deiner Uhr, willst wissen wie du sie schütz vor unsachgemässem Umgang. Wie du mit diesem Wissen Kosten vermeiden kannst, dazu mehr im folgenden Beitrag.

Das Uhrwerk

Bei Luxusuhren unterscheiden wir in der Regel zwischen 2 unterschiedlichen Typen von mechanischen Uhrwerken. Es gibt solche, die sich durch das Tragen am Handgelenk von selbst wieder aufziehen oder die, welche durch den Träger nach einer gewissen Zeit wieder aufgezogen werden müssen. 

Die Zeit, welche die Uhr nach dem Aufziehen der Aufzugsfeder im Inneren des Federhauses mit Energie versorgt und die Uhr laufen lässt, nennt man Gangreserve. Uhren, die eine Gangreserve von z.B. 42 Stunden haben, können nach dem Aufziehen ca. 42 Stunden ohne Unterbrechung laufen. Danach bleibt die Uhr stehen, sofern sie vorher nicht wieder aufgezogen wird. 

Es gibt auch Uhren, die eine sogenannte Automatik verbaut haben. Der Unterschied liegt hier an einem zusätzlichen Aufbau auf dem klassischen Grundwerk. Diese zusätzliche Komponente, die Automatik, ermöglichen das ständige Aufziehen des Uhrwerks, solange die Uhr in Bewegung ist. Grund hierfür ist eine in einem Kugellager gelagerte Schwungmasse, die sich immer nach der Schwerkraft dreht und dabei ihre Rotation mittels Räder an das Federhaus überträgt und die Feder dadurch aufzieht. 

Halten wir fest, Handaufzugswerke, müssen von Hand aufgezogen werden oder ein Automatikuhrwerk übernimmt dies selbständig, sofern die Uhr in Bewegung ist. 

Es gibt aber noch weitere Unterschiede: So ist ein Handaufzugswerk oft deutlich flacher, da eben keine Automatik auf dem Grundwerk sitzt. Bei Uhren mit einem Glasboden haben wir ausserdem eine tolle  Sicht auf das Uhrwerk, da dieses nicht von einer Schwungmasse oder Automatikbrücke wie bei einer Automatikuhr verdeckt wird. 

Werke_Vergleich
Vergleich von Automatik und Handaufzug

Kann ich aber nun eine Automatikuhr auch aufziehen wenn sie einmal länger als die Gangreserve nicht getragen und bewegt wurde und somit zum Stehen gekommen ist? Ja, das kann ich und zwar genauso wie bei einer klassischen Handaufzugsuhr über die Krone. 

Das Einzige was sich unterscheidet ist folgendes: Handaufzugswerke haben eine Begrenzung, d.h. dreht man an der Krone um die Uhr aufzuziehen, ist irgendwann ein Ende in Form eines Widerstandes zu spüren. Ist dieser Punkt erreicht, ist die Uhr voll aufgezogen, die Feder maximal gespannt und es darf nicht mit Gewalt weiter gedreht werden. 

Bei einer Uhr mit Automatikuhrwerk ist dies nicht der Fall, hier gibt es nicht wirklich ein Ende, sprich eine Begrenzung. Ist die Uhr bzw. die Feder maximal aufgezogen rutscht diese etwas durch. Es kann also nicht mit Gewalt etwas zerstört werden. Das ist aus folgendem Grund so: Uhren mit einer Automatik, werden bei Bewegung ständig aufgezogen, würde es hier keinen sogenannten Rutschzaum geben, wäre bei Vollaufzug die Gefahr gross, dass die Automatik einen Defekt erleidet. Dies kann aber passieren wenn Stösse oder Energie durch Bewegung auf die Schwungmasse wirken.

Halten wir also fest: Handaufzugsuhren immer nur bis zum Vollaufzug aufziehen! Zu erkennen ist das an einem Widerstand. Automatikuhren ca. 60 Kronenumdrehungen aufziehen, dann ist die Uhr mit genug Energie versorgt. Den Rest erledigt dann die Automatik. Alternativ kann auch so lange aufgezogen werden bis ein leichtes Klicken zu hören ist. Dieses Klicken ist der durchrutschende Rutschzaum am Ende der Feder im Federhaus und gibt uns den Vollaufzug der Uhr bekannt. 

Uhren mit oder ohne Datum

Hast du eine Uhr ohne Datumsfunktion, ist das Uhrwerk ohne diese Komplikation ausgestattet oder diese Funktion wird nicht in Anspruch genommen. In solche einem Fall ist keine Datumsscheibe verbaut und das Zifferblatt ohne Datumsfenster. 

Diese Uhren oder Uhrwerke sind etwas weniger Service anfällig als Uhren mit einem klassischen Datum. Grund hierfür sind weniger mechanische Komponenten, die gewartet werden müssen oder defekt gehen können. Uhren mit einem Ewigen Kalender sind komplizierter aufgebaut und daher auch aufwändiger im Service, was höhere Kosten verursachen kann.

Vergleich_mit_ohne_Datum
Vergleich ohne und mit Datum

Was gilt es nun zu beachten bei Uhren mit einer klassischen Datumsfunktion? Wer seine Uhr nicht durchgehend trägt, die Uhr somit ab und an zum Stehen bringt, muss von Zeit zu Zeit sein Datum neu einstellen. Ausserdem muss das Datum bei Monaten mit 30 Tagen oder bei Schaltjahren nachstellt werden, sofern kein Ewiger Kalender verbaut wurde, der das übernimmt.

Beim Einstellen des Datums gibt es eine grundlegende Regel, beachtet man diese, hat man lange an dieser Komplikation Freude und schadet seiner Uhr nicht. Zum Verständnis: Unser Datum soll idealerweise um 0 Uhr auf den neuen Tag umschalten. Die meisten Uhrwerke schalten deshalb das Datum zwischen 0 und 1 Uhr morgens um. 

Was passiert nun in dieser Phase der Datumsschaltung in unserem Uhrwerk? 

Ganz kurz zur Erklärung: Damit die Datumsscheibe, eine Scheibe auf welcher die Zahlen 1 – 31 abgebildet sind, einen Tag weiterschalten kann, ist sie im Eingriff mit einem Finger. Dieser Schaltfinger, ist wiederum verbunden mit dem Uhrwerk und so eingestellt, dass er rechtzeitig zum Datumssprung zwischen 0 und 1 Uhr die Datumsscheibe um einen Tag nach vorne schiebt. Nach diesem Datumssprung dreht sich der Finder langsam wieder aus dem Eingriff heraus und das Datum ist freigegeben für die Schnellschaltung. 

Damit kommen wir auch zum nächsten Punkt, der Schnellschaltung, einer Funktion, welche es ermöglicht schnell das Datum auf den gewünschten Tag einzustellen. Wir müssen also nicht 20 Tage warten, wenn wir bei unserer Uhr das Datum vom 1. auf den 20. Tag des Monats einstellen möchten. Wichtig ist eben nur, dass wenn wir unser Datum über die Krone der Uhr einstellen, der Schaltfinger des Datumsmechanismusses nicht gerade im Eingriff mit der Datumsscheibe ist. 

Datumsschaltfinger_erklaert
Datumsschaltung bei einem ETA 2824 Kaliber

Daher empfehle ich immer die Uhrzeit auf 6 Uhr zu stellen, denn um 6 Uhr, egal ob morgens oder abends, ist der Schaltfinger nicht mehr im Eingriff und die Datumsscheibe ist somit freigegeben. Dreht man nämlich mit Gewalt an der Krone um das Datum zu stellen, während der Schaltfinger im Eingriff ist, kann im schlimmsten Fall die Uhr kaputt gehen und muss zwangsläufig zur Reparatur. 

💡 Also immer beachten, wenn ihr euer Datum einstellen wollt, die Uhrzeit auf 6 Uhr stellen oder sicherstellen es ist auf eurer Uhr nicht gerade die Zeit zwischen 19 Uhr und 5 Uhr morgens eingestellt.

Was ist bzw. was kann die Krone meiner Uhr?

Zuerst für all diejenigen, die es noch nicht wissen, die runde Komponente, meist geriffelt umrandet und auch oft mit einem Logo versehen, auf 3 Uhr an der Seite unserer Uhr, ist die KRONE. Über die Krone haben wir die Möglichkeit die Uhr aufzuziehen, wie anfangs erwähnt bei Handaufzugsuhren oder Automatikuhren, wofür die Krone im Uhrzeigersinn gedreht werden muss. 

Die Krone kann aber noch weitaus mehr. Eine weitere Funktion ist das Einstellen unseres Datums. Um das Datum einzustellen muss die Krone etwas herausgezogen werden in Kronenposition 1. Ihr spürt das durch ein kleines Klicken, wenn der Kupplungshebel einrastet. Solltet ihr direkt auf Kronenposition 2 rutschen, einfach die Krone wieder etwas in Richtung Zentrum der Uhr drücken um auf Position 1 zu gelangen.

Zwiebelkrone_IWC_Big_Pilot
Krone einer IWC Big Pilot

Seid ihr nun in der richtigen Rastung um das Datum zu stellen, könnt ihr durch das Drehen der Krone das Datum schnell verstellen und so zum gewünschten Kalendertag gelangen. Ist das Datum dann eingestellt, die Krone einfach wieder bis ganz zum Anschlag in Richtung Zentrum drücken.

Die letzte Kronenposition, zumindest bei den meisten mechanischen Uhren ist Position 2. Auch hierfür wieder an der Krone Ziehen, bis es das zweite mal rastet. Dreht ihr dann an der Krone könnt ihr die Uhrzeit einstellen. 

Achtet nach Möglichkeit darauf die Zeiger immer im Uhrzeigersinn zu drehen, also nach rechts, so seid ihr immer auf der sicheren Seite. Aus dem einfachen Grund, ganz unabhängig davon was für ein Uhrwerk ihr habt, kann es bei einem Verstellen der Zeit entgegen des Uhrzeigersinn, also nach links, zu einer Verstellung des Datums kommen oder einem Verspringen der Mechanik.

So nun wisst ihr wie ihr mit eurer mechanischen Uhr umzugehen habt, was eure Uhr alles kann und wie ihr diese Funktionen sicher nutzen könnt. Mit diesen einfachen Tipps habt ihr lange Freude an eurer Uhr und seid davor bewahrt durch unsachgemässe Handhabung die Uhr zu beschädigen.

https://youtu.be/rSAw09hoo_w
Gezeitenpanther
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4 Responses

  1. […] mit dieser Komplikation habe zusätzlich noch einen Datumsmechanismus auf dem Grundwerk verbaut. Dieser Mechanismus kann so eingestellt werden, das die Datumsscheibe und […]

  2. B
    B. Hütten sagt:

    Vielen Dank für den Hinweis zur Datumsumstellung.
    Frage: bei meiner Automatik Ulysses Nardin, San Marco (Gangreserve 42 h) wird das Datum nicht vollständig angezeigt, man sieht also beide Tage.
    Ist das auf eine Abnutzung der Mechanik (Feder) zurückzuführen oder hängt es damit zusammen, dass ich diese Uhr nicht ausreichend bewege.

    Ich habe eine weitere Automatik Uhr, bei der das nicht so häufige Tragen zu einer leicht falschen Zeitanzeige führt, aber eben keinen Einfluss auf das Datum hat.

    Mit freundlichen Grüssen
    B. Hütten

    • Hallo Herr Hütten, vielen Dank für den Kommentar. Aus der Ferne und da ich nicht genau weiß welches Uhrwerk hier verbaut ist, kann ich nur vermuten. Meist greift eine Feder in die Datumsscheibe und wenn diese verharzt, schmutzig oder nicht ausreichend geschmiert ist, kann es vorkommen, dass hier das Datum nicht sauber springt und dann noch etwas hängt. Sollte im Zuge eines Service repariert werden können.

  3. […] Du nun eine Automatikuhr, zu welchen die meisten mechanischen Uhren heute zählen, solltest Du Dir nachfolgender Dinge […]

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