Wasserdichte bei Uhren, Achtung ! 💦🧐
Wer sich eine Uhr kauft, sollte sich bewusst sein wie wasserdicht diese ist. Speziell bei Taucheruhren, aber auch allgemein ist es für Uhren wichtig eine gewisse Wasserdichtheit zu haben.
Wie dicht muss meine Uhr sein – der Vergleich
Zuerst muss man sich fragen, was möchte ich mit meiner Uhr alles machen können? Wer im Meer tauchen geht, braucht natürlich eine dichtere Uhr als jemand, der die Uhr nur im Büro trägt.
Jede Uhr sollte dicht sein, soviel schon mal vorab, denn wenn das Innere einer Uhr nicht vor Feuchtigkeit oder gar Wasser geschützt ist, beginnt das Uhrwerk zu rosten. Für unsere Uhr bedeutet dies dann den Tod, denn Rost führt schon nach kurzer Zeit zum Stillstand und der Zerstörung der Uhr.
Um die Uhr vor Feuchtigkeit zu schützen, die über die Luft eindringen kann, wenn wir z.B. aus einem warmen Raum in die Kälte hinausgehen, reichen 3 bar. Doch was bedeuten nun diese 3 bar, die oft am Boden der Uhr eingeprägt sind? 3 bar entsprechen hier einem Druck, den eine 30 m hohe Wassersäule ( = 30 m Wassertiefe) bei 4° C ausübt.
Uhren mit 3 bar sind damit geeignet, Feuchtigkeit oder auch Spritzwasser davor abzuhalten in die Uhr einzudringen.
Uhren mit 5 bar können schon unter der Dusche getragen werden, hier aber aufpassen, denn der Wasserstrahl der Brause kann bei direktem Strahlen auf unsere Uhr zu einem höheren Druck führen.
Uhren, die 10 bar, also einer Wassersäule von 100 m stand halten können, darf man auch schon mal im Wasser tragen, aber nicht zum Tauchen. Durch Bewegung im Wasser ist der Druck schnell deutlich höher als wenn die Uhr einfach nur im Wasser liegt.
Uhren, die 20 bar oder mehr aushalten, können dann auch zum Tauchen benutzt werden, sofern es sich eher um oberflächiges Schnorcheln handelt. Jeder Taucher sollte sich vergewissern was er am Handgelenk trägt und dementsprechend eine Uhr mit einer ausreichenden Dichtheit wählen.
Vergleichstabelle:
Druck (Wassersäule) | Einsatz | Kommentar |
3 bar | Wasserspritzer, kein grobes Händewaschen | Die Uhr hält einen Druck von 3 bar (entspricht 30 m Wassersäule) eine begrenzte Zeit aus |
5 bar | Händewaschen, Duschen ist teils machbar | Die Uhr ist auf eine Wasserdichtigkeit bis 5 bar geprüft, was dem Druck einer angenommenen Wassersäule von 50 m entspricht. Damit ist sie für den täglichen Gebrauch wie z. B. Händewaschen oder Duschen bedingt geeignet . |
10 bar | Baden oder Schwimmen | Die Uhr ist auf eine Wasserdichtigkeit bis 10 bar geprüft, was dem Druck einer angenommenen Wassersäule von 100 m entspricht. Damit ist sie geeignet zum Schwimmen oder Schnorcheln. |
20+ bar | Tauchen mit Ausrüstung | Die Uhr ist auf eine Wasserdichtigkeit bis 20 bar geprüft, was dem Druck einer angenommenen Wassersäule von 200 m entspricht. Uhren dieser Gruppe sind beispielsweise zum Schnorcheln und Freitauchen in geringer Tiefe geeignet. |
Uhren mit Wasser reinigen
Wenn ich nun meine Uhr reinigen möchte, diese aber nicht mindestens 5 bar wasserdicht ist, empfehle ich die Uhr nur mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Unter Wasser oder gar einem Wasserstrahl ist die Gefahr von eindringendem Wasser sehr hoch.
Alle Uhren, die mindestens 10 bar wasserdicht sind, können bedenkenlos im Wasserbad oder einem sanften Wasserstrahl gereinigt werden.
Man bedenke stets, die Uhr vor der Reinigung oder dem Eintauchen ins Wasser sorgfältig zu prüfen. Beschädigungen am Gehäuse oder Glas und eine offene Krone müssen kontrolliert werden um die Dichtheit zu garantieren. Sind tiefe Kratzer oder Risse zu sehen oder ist die Krone nicht richtig zugeschraubt, darf die Uhr nicht ins Wasser.
Wer sich unsicher ist, dem empfehle ich die Uhr von einem Uhrmacher auf ihre Dichtheit prüfen zu lassen. Die Kosten hierfür halten sich in Grenzen (ca. 30-50 CFR/€), der Zeitaufwand beläuft sich auf ein paar Minuten und man bekommt einen Dichtheitsnachweis.
Wie werden Uhren dicht gemacht?
Wie schaffen es die Uhrmacher die Uhren eigentlich dicht zu machen? Hierfür sind mehrere Komponenten an unserer Uhr massgeblich. Alle Teile, die zum Gehäuse der Uhr gehören, müssen dicht miteinander verbunden sein. Deshalb befindet sich zwischen diesen Teilen immer eine Dichtung. Diese Dichtungen sind aus weichen Materialien, die formschlüssig abschliessen müssen.
Beim Boden und der Krone der Uhr kommen meist Dichtungsringe aus Gummi zum Einsatz. Bei einer Krone oft sogar mehrere um doppelten oder dreifachen Schutz zu bieten.
Zwischen Glas und Gehäuse wird hingegen gerne ein Kunststoff verwendet. Dieser wird dazwischen gelegt, bevor die Teile miteinander verpresst werden.
Bei Taucheruhren werden hier besonders grosse Dichtungen verwendet. Ausserdem dicke Gläser und möglichst wenige Gehäuse-Komponenten wie Schrauben oder Drücker, die jeweils abgedichtet werden müssen.
Um am Ende des Herstellungsprozesses jede Uhr zu prüfen, ob sie auch dem geforderten Druck standhält, werden die Uhren in einem luftdichten Behälter geprüft. Dieser Behälter wird einmal mit Luft unter Überdruck gesetzt und anschliessend wird die Luft abgesaugt, um ihn unter Unterdruck zu setzen. Ist die Uhr dann dicht, kann dies an einer Anzeige neben dem Behälter abgelesen werden.
Dieses Verfahren wird für die meisten Uhren angewendet, die bis 10 bar wasserdicht sein sollen.
Bei Taucheruhren (20+ bar) braucht es mehr Druck. Deshalb werden diese Uhren hier wirklich in einem Behälter unter Wasser gesetzt und können so noch mit deutlich höherem Druck überprüft werden.
Ich hoffe euch mit diesem Betrag die Bedeutung einer wasserdichten Uhr besser veranschaulicht zu haben, Solltet Ihr noch Fragen dazu haben, dürft ihr dies gerne in die Kommentare schreiben.
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5 Responses
[…] Krone kann aber noch weitaus mehr. Eine weitere Funktion ist das Einstellen unseres Datums. Um das Datum einzustellen muss die Krone etwas herausgezogen […]
[…] Wahl trifft demzufolge auf eine Uhr, die mindestens bis 10 bar wasserdicht ist, um so das Uhrwerk sicher vor eindringendem Wasser schützen zu kann. Selbst Feuchtigkeit in […]
[…] ins Wasser standhalten. Die Rolex Submariner und auch die Certina DS Action Diver weisen 30 Bar Wasserdichte auf und halten so dem Druck einer 300 m hohen Wassersäule […]
[…] Diese Angabe, ob und wie gut deine Uhr gegen Wasser geschützt ist, steht oft auf dem Zifferblatt oder dem Boden deiner Uhr. Angegeben wird diese in Meter oder Bar. Mehr dazu findest du in meinem Beitrag zur Wasserdichte. […]
[…] Gehäuses braucht es passendes Werkzeug, um keinen Schaden zu erzeugen, der später eventuell ein undichtes Gehäuse mit sich […]