Der Arbeitsplatz eines Uhrmachers đ§°đ
Du trÀgst gerne eine mechanische Uhr, eine Luxusuhr und bist begeistert von der Technik dahinter. Doch wie sieht der Arbeitsplatz eines Uhrmachers, der Person, die diese Meisterwerke fertigt, montiert und auch wartet eigentlich aus? Welche GerÀtschaften braucht es und ohne was kommt ein Uhrmacher nicht aus?
Unterschiedliche Uhrmacher
Unterscheiden wir zuerst noch die unterschiedlichen Uhrmacher oder Handwerker, denn nicht jeder arbeitet gleich und hat somit einen klassischen Uhrmachertisch mit den Standard Werkzeugen. Der klassische Uhrmacher, der im hinteren Bereich eines Juweliers sitzt und dort seine Werkstatt hat oder ein GeschÀft mit reiner Uhrenwerkstatt betreibt, ist am Aussterben.
Die meisten Uhrmacher arbeiten heute in der Industrie. Dort wird in Masse gefertigt und revidiert. Es herrscht Arbeitsteilung, weshalb sich deren ArbeitsplĂ€tze deutlich unterscheiden. Industriell gefertigt heiĂt, dass nicht mehr nur Uhrmacher die Uhren erzeugen, sondern auch angelernte Handwerker, die in unterschiedlichen Teilschritten fertigen oder montieren. Der Uhrmacher selbst ist nur noch fĂŒr sensible und Ă€uĂerst komplexe Schritte bei der Herstellung oder der Wartung zustĂ€ndig.
Dahingehend unterscheiden sich die industriellen ArbeitsplÀtze stark. Es sind nur die Maschinen und Werkzeuge am jeweiligen Arbeitsplatz, die dort notwendig sind. Der klassische Uhrmacher hingegen arbeitet allein an der kompletten Uhr und benötigt daher mehr Maschinen und Werkzeuge an einem oder mehreren ArbeitsplÀtzen.
Arbeitsplatz
Ich möchte nun den Arbeitsplatz eines klassischen Uhrmachers beschreiben, einem Uhrmacher, der Uhren Instand hĂ€lt und wartet. Die eines industriellen Uhrmachers oder speziell in der Uhrenfertigung sind sehr individuell. Im GroĂen und Ganzen benötigen sie aber in Summe dieselben Werkzeuge und Maschinen.
Wie muss also nun ein Uhrmachertisch aussehen, damit der Uhrmacher dort arbeiten kann? Da Ergonomie am Arbeitsplatz auch hier eine wichtige Rolle spielt. Um gesund, aber auch prĂ€zise arbeiten zu können, sind die Tische in der Regel höhenverstellbar. Sind sie dies nicht, sind die Tische dennoch deutlich höher, als wir es von einem klassischen BĂŒro-Schreibtisch kennen.
Stellt euch vor, wenn Ihr auf einem Stuhl vor einem Uhrmachertisch sitzt, dann ist die Tischkante etwa auf Brusthöhe. Dies ermöglicht dem Uhrmacher eine aufrechte Sitzposition, aber noch viel wichtiger, er kann somit sehr nahe mit dem Auge an das Uhrwerk, um dieses genau zu sehen.
Ebenfalls besitzen diese Tische zwei Armauflagen. Diese sind im Idealfall zur besseren Durchblutung gepolstert und höhenverstellbar, um den Tisch optimal an den Uhrmacher anzupassen und damit ein ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen. Zuletzt benötigt es zwingend noch eine spezielle Lampe. Ohne gutes Licht ist der QualitÀtsstandard nicht zu erreichen, da Schmutz oder ein Defekt nur schwer zu erkennen sind.
Besondere Highlights sind noch eine kleine DruckluftdĂŒse und eine kleine Absaugung. Beides ist aber nicht zwingend notwendig, da es hierfĂŒr auch andere Helfer wie z.B. einen Blasebalg gibt.
Standardwerkzeuge
Kommen wir nun zu den Werkzeugen, ohne die es einfach nicht geht. Am wichtigsten und ohne die wir kein Uhrwerk auseinanderbauen könnten, sind die Schraubendreher. Hiervon gibt es eine ganze Menge. Da nicht alle Schrauben die gleiche GröĂe haben, braucht es unterschiedliche Klingen.
Ebenso wichtig sind Pinzetten. Auch hier benötigt der Uhrmacher mehr als nur eine, da es unterschiedlichste Formen fĂŒr die verschiedenen Anwendungsbereiche gibt. Sie unterscheiden sich aber nicht nur in der Form, sondern auch im Material. FĂŒr sensible Bauteile verwendet man Kunststoff statt Stahl oder Messing. Ganz wichtig, die Pinzetten mĂŒssen antimagnetisch sein, damit sie die Bauteile nicht magnetisieren.
Aber was wĂ€re ein Uhrmacher ohne seine Lupe. Bis zu einem gewissen Grad ist es ohne sie möglich, aber spĂ€testens wenn es an das Herz eines jeden mechanischen Uhrwerkes, der Unruh geht, ist diese notwendig. Nur durch den genauen und vergröĂerten Blick, der mittels Lupen bis teilweise ĂŒber 10-fach vergröĂert wird, kann prĂ€zise gearbeitet werden.
Damit alle Komponenten in unserem Uhrwerk leichtgĂ€ngig und möglichst reibungsarm miteinander spielen, sind hochwertige Ăle und Fette ebenfalls wichtig. Diese sind in ĂlnĂ€pfen untergebracht und werden mittels eines Ălgebers, einem dĂŒnnen MetallstĂ€bchen, aufgetragen. Manch ein Ălpunkt muss so prĂ€zise sitzen, dass ein Mikroskop hierfĂŒr nötig ist.
Wie ihr seht, braucht es eine Menge an Standard Werkzeugen. Doch damit ist nicht genug. Um die kleinen Zeitmesser vollumfÀnglich zu betreuen, fertigen, warten und Instand zu halten, benötigt es auch spezielle Maschinen und Helferchen. Welche das sind und wozu diese gebraucht werden, darauf möchte ich in einem weiteren Beitrag noch detailliert eingehen.
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[…] zugleich. WĂ€hrend einige sie als Statussymbol betrachten, sehen andere sie kritisch. Als Uhrmacher schĂ€tze ich jedoch die QualitĂ€t und PrĂ€zision von Rolex-Uhren sehr. Die doch recht […]